Samstag, 26. Oktober 2013

Milch

Es war morgens und das pletschern des Regens auf meinem Dachfenster bewegte mich zum Aufwachen. Ich ging ins Bad, schaute mich eine Weile im Spiegel an, um dann mit dem Led-Licht meines Handy leise Schritte auf der Treppe zu wagen. Das  Quietschen der Stufen klang heute wie weinendes Holz. Meter für Meter gab ich die Mühe auf, so leise wie möglich zu sein. "Sollen meine Eltern doch wach werden". In der Küche angekommen öffnete ich den Schrank. Meine Lieblingstasse war nicht da. "Ach Scheisse, sie ist noch in meinem Zimmer". Ich nahm irgendeine andere und goss die 1, 5% Milch ein, die andere Milch würde bewirken, dass ich mich schlecht fühlen würde. Ich wärmte sie auf und bewegte meinen Körper in Richtung Zimmer zurück. Das warme Bett und meine klangintensiven Kopfhörer erwarteten mich schon. Die warme Milch, welche ich noch vor einer Minute als heiß empfunden habe, trank ich in 4 Zügen leer. Schluck für Schluck betäubte sie den Schmerz in meinem Hals, der sich wie eine Brandwunde anfühlte. Ich steckte die Kopfhörer in meine Ohren und suchte die Liste, die ich mit ↑ gekennzeichnet hatte. Das Feld mit dem Pfeil wurde von meinem Finger berührt und von jetzt auf gleich strömte der Klang von sechs Instrumenten und einer Stimme durch meine Ohren. Ich legte mich zufrieden in mein Bett und beoabachtete gespannt wie es draußen immer heller wurde.



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